Da ich im Moment für einen Kunden einen X30 hier habe möchte ich meine Erfahrungen zum Klang beisteuern, da ich das Gerät vorab für den Kunden eingestellt und getestet habe.
Dazu muss ich etwas ausholen und sagen, dass es seitdem es CLASS-D oder Schaltverstärker gibt, man sich zurückversetzt fühlt in die Zeit wo es noch Röhrenverstärker gab ( habe gerade wieder einen bei mir stehen

). Da war es Gang und Gebe, dass durchaus Klangunterschiede auftraten, je nach dem wie der Röhren-Amp aufgebaut war. Sachen wie Rückkopplung, Übertrager, etc. haben tatsächlich zu Nuancierungen im Klang geführt je nach dem was für Boxen angeschlossen waren. Im Wesentlichen hatte das mit dem Impedanzverlauf der Lautsprecher zu tun gehabt. Grundsätzlich konnte man sagen, dass in den Bereichen in denen die Impedanz hoch war, dieser auch etwas betonter wiedergegeben wurde. Das ist typisch z.B. im Bassbereich bei dem es üblicherweise hohe Impedanzen gibt. Viele Boxen haben auch die Tendenz zu hohen Frequenzen eine ansteigende Impedanz aufzuweisen, sprich auch der Bereich wird etwas hervorgehoben.
CLASS-D Verstärker sind dafür bekannt, dass sie eine sehr kontrollierte und straffe Wiedergabe im Bass besitzen, sprich die Impedanzmaxima im Bassbereich lässt diese Art Verstärker unbeeindruckt. Das führt subjektiv in erster Linie dazu, dass man das Gefühl hat, dass es "weniger" Bass gibt. Hört man jedoch etwas genauer hin wird man feststellen, dass er konturierter, präziser und differenzierter wiedergegeben wird.
Allerdings kommt bei den meisten CLASS-D Verstärker noch hinzu, dass sie recht empfindlich auf die Impedanz im Hochtonbereich reagieren. Typischerweise ist es so, dass die CLASS-D AMPs, bei hoher Impedanz im Hochton "mehr Saft" liefern, bei geringen Impedanzen weniger. Die typische ansteigende Impedanz im Hochton im Zusammenhang mit der sehr guten Kontrolle im Bass führt zu den hier beschriebenen Eindrücken.
Diese Eigenschaft gibt es bei konventionellen CLASS-A oder CLASS A/B Verstärkern nicht, es ist eher so, dass sie generell im Hochton etwas nachlassen, egal wie die Impedanz des Lautsprechers ausschaut.
Ich habe heute den X30 etwas genauer unter die Lupe genommen und es verhält sich wie ich oben beschrieben habe. Der Bass ist extrem kontrolliert, straff und präzise. Große Trommeln wie bei dem Stück "Poem of Chinese Drums" von Yim-Hok Man werden einen regelrecht in den Magen geprügelt. Frauenstimmen wie die von Maria Gomez bei dem Titel "Cielito Lindo" klingen für mich ein Hauch femininer als zum Beispiel mit meinen alten YAMAHA M-40 Endverstärker. Bei Nils Lofgrens Stück "Keith don't Go" werden die Metallsaiten seiner Gitarre sehr dynamisch und frisch dargestellt. Geht man in modernere Rockstücke über, wie z.B. das Musikstück "Vicarius" von Tool, wird der heut zu Tage typische starke Einsatz von Musikkompressoren deutlich, denn je nachdem wie die Lautsprecherimpedanz im Hochton ist, kann es hier und da etwas zu viel des Guten werden.
Da ich selber Lautsprecher entwickle, kann ich mir da schnell helfen, indem ich eine Impedanzkorrektur im Hochtonbereich dem Lautsprecher beifüge. Einmal gemacht, klingt das Ganze schon wie es in "alten Zeiten" war, etwas wärmer und sanfter.