Dieses Thema taucht im Forum immer wieder auf, und ist auch bei mir eine Schwierigkeit: im Einschubrahmen montierte SSDs passen nicht in den Stecker. Auch in meinem X35 konnte ich die SSD von Intel erst einschieben, nachdem ich den Gehäusedeckel öffnete, die Schrauben sowohl an Stecker und SSD lockerte und dann die SSD mit Fingerspitzengefühl einführte - ich war froh, als ich diesen Tipp im Forum fand. So lief die SSD erst einmal (seit bald zwei Jahren), aber seit einigen Wochen gibt es ein neues Problem: Ich bekomme konsistent die Meldung, dass das Laufwerk nicht erkannt wird. Auch im System steht es nicht für eine Formatierung zur Verfügung. Gibt es in der Schweiz eine Service-Vertretung für Cocktail Audio, bei der ich das überprüfen und richten lassen kann? Ohne interne Fetsplatte kann man ja nicht einmal einen Firmware-Update machen...
Recht merkwürdig finde ich die Antworten, dass diese Schwierigkeiten an Fertigungstoleranzen der SSD-Hersteller liegen soll: dann müsste es ja in der PC-Welt, wo wohl Millionen mal mehr Festplatten verbaut werden als bei Cocktail Audio, von solchen Beschwerden nur so hageln. Da dies nicht der Fall ist, liegt es wohl doch eher am Design von Einschubrahmen und Konnektor, dass dieses Problem immer wieder auftaucht - eine etwas selbstkritischere Haltung wäre hier wohl angebracht. Für die Käufer dieses nicht gerade billigen Gerätes ist ja dieses Problem real.
Ansonsten habe ich viel Freude am X35. Ich benutze vor allem seine "Roon Ready"-Fähigkeit, um meine Musik-Sammlung vom NAS anzuhören.

Hallo,
vllt hilft ja auch die DIY-Methode: Festpl. ausbauen + in ein ext. USB-Gehäuse packen, am X35 od. an einem PC/Mac testen. Wenn noch ok, kannst Du auch erstmal in den Systemeinstellungen die Position der MusikDB auf das USB-Drive ändern und normal weiterarbeiten bzw. die Daten sichern, wenns Dir wichtig ist oder wenn noch nicht geschehen, falls die SSD doch 'nen Schuß hat.
Ansonsten schon ungewöhnlich, daß hier doch Montage-Toleranzen auftreten, die es eigentlich nich geben darf; wenn zur Hand, kannst Du es mit 'ner alten HDD testen. Eigentlich zuviel der Zufälle, daß in einer solchen Maschine das Mainboard überhaupt so schräge eingebaut werden kann und es auch der Endkontrolle noch nicht mal auffällt?
Zum Schluß gibts ja über die Hersteller-Webseite noch den RMA-Service (fürs Einsenden), aber auch einfach dort anrufen -wird explizit angeboten- sollte weiterhelfen - zumal das ja grad bei Dir "um der Ecke" ist

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Grüße aus dem hohen Norden, Michael
Hallo,
Fakt: eine technisch fehlerfreie Welt gibt es nicht, gab es nie und wird es auch nie geben. Dabei ziele ich darauf ab, daß es immer Maßabweichungen (Toleranzen) geben wird, es ist die Aufgabe des Konstrukteurs damit intelligent umzugehen, um trotzdem ein dauerhaft funktionsfähiges Produkt zu erschaffen unter Beachtung von Umwelteinflüssen. Ich bin einer ;-).
Auch ich kann für den X35 das Gleiche berichten. Auch meiner war schlampig zusammengebaut, und obwohl sich der Festplattenkonnektor im X35 und 2 getestete SSD‘s & 1 HDD augenscheinlich genau gegenüber standen (bei geöffnetem Gerät gut zu sehen), war eine Kontaktierung rein mechanisch schon nicht möglich. Erst nach Lockerung der Schrauben der SSD zum Einschubrahmen und Lockerung der Konnektorplatine im Gerät funktionierte die Paarung. Den Einschubrahmen habe ich zwar bis Anschlag wieder eingeschoben, aber die Rändelschrauben des Rahmens zum Gerät nur ganz leicht angezogen. Danach die Schrauben des Festplattenkonnektors im X35 ganz leicht (stand danach unter mechanischer Spannung!). Das ging eine Zeit lang gut. Dann kamen ebenfalls die SSD-Amnesien zustande.
Also X35 aus, SSD mechanisch raus/rein und weiter ging es für Wochen. Was ich sagen will: die SSD ist nicht defekt und der X35 ist nicht defekt. Die Schnittstelle zur SSD ist schlecht konstruiert – sie sollte mMn schwimmend aufgehängt sein, denn der mechanische und thermische Stress führt dazu, daß die Kontaktierung zur SSD partiell verloren geht. Da wir hier (außer die Spannungsversorgung der SSD) von µA sprechen, führt hier jede mechanische Verspannung des Stecksystems zu einem Ausfall. Ich könnte meinen Konstrukteur-Kollegen in Korea für diese Gesamt-Lösung (Toleranzkette über Gehäuse, Einschubrahmen, Einschub, SSD, HDD-Konnektorträger aus Blech, HDD-Konnektor-Platine, Bewegungen durch Wärmeausdehnung, etc.) würgen. Auszuholen was hier alles schief gelaufen ist, sprengt den Rahmen.
Meine Probleme hörten auf, als ich
- Unter die SSD den mitgelieferten Kunststoff-Erhöhungsrahmen und die längeren Schrauben eingesetzt und die SSD wieder mit dem Einschubrahmen fest verschraubt habe.
- Den Einschubrahmen habe ich fest mit dem X35 Gehäuse verbunden (Rändelschrauben ganz angezogen).
- Die Konnektorplatine vom X35-Chassis komplett abgeschraubt und diese manuell auf die SSD aufgeschoben habe.
Seither ist seit 13 Monaten erstmal Ruhe eingekehrt und ich genieße den X35.
Nicht schön gelöst, aber effektiv. Da ich die SSD nicht entnehmbar haben muss, ist diese Lösung praktikabel. Die Korrelation zum Gerätepreis ist natürlich nicht gegeben. Die PC-Welt funktioniert zuverlässig, weil sie nicht diese langen Toleranzketten aufbaut bei SSD-Festeinbau, bzw. schwimmend gelagerte Konnektoren bereitstellt bei Wechselfestplatten.
Viel Erfolg dir mit diesem Tipp. Solltest du dir unsicher sein, oder diesen Workaround in dieser Preisklasse nicht tolerieren können, setze dich mit dem Deutschlandvertrieb telefonisch in Verbindung.
Beste Grüße, Erik
Hallo Erik,
das nenn ich doch mal im doppelten Sinne einen "Insider"-Tipp

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So detailliert belegt das eindeutig, was man bislang nur vermuten konnte, aber nicht glauben wollte.
Und eigentlich muß man sich wundern - da schon 3-jährige nach den ersten "LEGO"-Spielereien solche Probleme einfürallemal lösen - daß in den Kinderzimmern des High-Techlands Korea scheinbar nicht mit Lego gespielt wird

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Im Ernst: Du solltest Deinen Erfahrungsbericht dem CA-Vertrieb zur Weiterleitung an den Hersteller freigeben!
Danke explizit für diesen aufschlussreichen Beitrag!
Grüße aus HH, Michael
Hallo,
Problem ist hier teilweise bekannt. Da es aber mit den meisten Fabrikaten funktioniert, würde ich sagen, das die SSD-Hersteller sich hier teilweise nicht an die vorgegebenen Maße halten. Habe es aber noch Korea nochmal weiter gegeben
Hallo Erik,
@Erik: Herzlichen Dank für diese ausführliche Beschreibung, deine Sicht deckt sich genau mit meinen Erfahrungen. Ich werde versuchen, nach deinem Beschrieb die SSD wieder im X35 zum Laufen zu bringen. Habe gerade kein freies Gehäuse herumliegen, in dem ich die SSD (übrigens von einem kleinen, ganz unbedeutenden Hersteller namens "Intel") testen könnte. Meine Musik liegt glücklicherweise auf einem anderen Laufwerk. Werde kurz Rückmeldung geben, sobald ich dazu gekommen bin - kann bisschen dauern.
@Administrator, Ohren bzw. Augen auf, lese Erik's Beitrag gründlich: das Problem liegt nicht an unterschiedlichen Fabrikaten und Toleranzen, es liegt am schlampigen Zusammenbau des X35 und am Fehlen einer schwimmenden Konstruktion, wie sie für Wechselplatten in PCs Standard ist. Sorry für meine deutliche Aussage, aber die für mich unverständlich ablehnende Reaktion auf eine Vielzahl ähnlicher Problemmeldungen von Kunden hätte mich davon abgehalten, ein Produkt von CocktailAudio zu kaufen, wenn ich das vor dem Kauf gelesen hätte. Guter Service nimmt die Kunden ernst und probiert nicht, schwarze Peter zu verteilen.
Wir haben das beim Hersteller prüfen lassen. Aussage ist, das sich die Firmen teilweise nicht an die Normen handeln. Es gab dazu auch ein Video, dass das zeigt. Demzufolge können wir das Problem nicht beheben. Es liegt NICHT am Cocktailaudio! Wir verbauen in der Regel Samsung SSD's und haben damit KEINE solchen Probleme
Ok, Intel hält sich also nicht an die Normen für SSDs und hat damit nirgends Probleme, nur leider bei Cocktail Audio: eine doch sehr interessante Aussage...
Probier doch mal eine Samsung. Oder messe die mal im Vergleich zu einer 2,5 Zoll Festplatte. Wir haben hier Abweichungen von 1-2 mm ermittelt.
Mit normalen Festplatten hatten wir nie solche Problem, also kann es nur an den SSD-Herstellern liegen.