Aussetzer bei Wiedergabe
boe > 28.11.2014, 03:29 AM
Über die Erfahrungen beim Einspielen von 600 CDs und Audiodaten gäbe es einiges zu berichten, aber zur Zeit treibt mich ein offenbar unlösbares Thema um:
Mich stören ständig kurze Aussetzer (Drop Outs) im Digital- aber zeitgleich auch im Kopfhörerausgang bei der Widergabe der als flac - Dateien in der Datenbank gelagerten Alben aus der Festplatte.
Mal hören sie sich an wie ein Plop, mal ein Kratzen, Knacken oder Schwanken der Lautstärke, ein Stolpern im Stream. Meistens taucht dies in beiden Kanälen gleichzeitig auf.
Zeitlich erscheinen die Dropouts völlig unregelmäßig, höchsten bis zu fünfmal pro Song. Wenn ich auf der Fernbedienung zur Wiederholung die -15 Taste drücke, wurden diese Stellen stets fehlerfrei wiederholt.
Der Kürze wegen kann ich hier nur die Untersuchungsergebnisse beschreiben.Von folgenden Versuchen bleiben die Dropouts unbeeinflusst:
1. Der Lautstärkeeinstellung. Der X10 bringt es fertig, digital mehr als 0 db auszugeben. Clipping wurde aber nicht als Aussetzer gehört.
2. Es ist egal, ob flac mit 41,5, 48 oder 96 kHz ausgegeben wird.
2a. Die automatische Lautstärkeregelung verursacht ein unnatürliches Schwanken der Amplitude (weil die Anstiegs- und Abfallzeiten der Regelung konstruktiv unsinnig gewählt wurden), das übrigens auch nicht ganz zu verschwinden scheint, wenn diese Funktion ausgeschaltet ist. Eine Fehlerquelle weniger ist die nicht funktionierende Equalizer-Einstellung.
2b. Die unterbrechungsfreie Wiedergabe funktioniert, ihre Schaltung hat aber keinen Einfluss auf die Dropouts, die auch mittiger im Stück vorkommen, nicht nur nahe des Anfangs oder vor dem Ende.
3. Die Dateiart. Es ist egal, ob ich wav, flac oder mp3 abspiele, mit welcher Abtastrate und Amplitudenauflösung (24 / 16 Bit) oder von welcher Quelle (CD oder fertig vorbereitete Datei) eingespielt wurde.
4. Die automatische Wandlung eingespielter CDs läuft vielleicht rechnerlastig im Hintergrund? Anfangs waren es über 3000 Dateien, die teils zu lange auf Konvertierung warteten. Dagegen half nochmaliges Einspielen. Leider keine Änderung nach Fertigstellung (anfangs hat die Info "konvertieren" mich verwirrt, weil ich dachte, ich hätte Zugriff auf diese Funktion. Richtig müsste die Meldung heißen: "konvertiert").
5. Die Musikart, deren Komplexität oder Lautstärke spielt auch keine Rolle.
6. Eine Anzahl von unterschiedlichen HDs mit frisch formatierten NTFS - Dateisystem kam zum Einsatz. Egal, ob ich eine WD blue oder black oder eine speziell für AV gedachte mit 8 oder 16 MB Cache nahm, mit 5400 oder 7200 U/min, ob ich eine Platte an den USB anschloss - nichts änderte sich.
7. Das eingebaute CD - Laufwerk ist eher eins zum Computergebrauch, nicht für HiFi. Die Software erkannte oft zuverlässig, ob eine Einspielung nicht gelungen war. Jedes meiner anderen Disk-Laufwerke rippt aber kritische CDs besser als das gelieferte. Dabei warteten entgegen Literaturangaben BluRay - Laufwerke (mit zwei Schreib- Leseköpfen) selbst bei nichtgereinigten Scheiben mit besseren Lesefähigkeiten auf. Trotzdem habe ich inzwischen viele saubere Dateien (mit Metadaten) am PC erzeugt und per Transportfestplatte überspielt. Keine Änderung bei den Drop Outs.
8. Verzweifelt habe ich es noch mit großen und kleinen Bildauflösungen, Temperaturschwankungen, Steckverbindungen und vorsichtigem Klopfen probiert: kein Einfluss.
9. Es spiellt auch keine Rolle, ob der Netzwerkanschluss steckt oder nicht.
10. Der Speicher im X10 ist so groß, dass er nur alle paar Sekunden mal einen Schluck Daten von der Festplatte zieht. Die Drop Outs trafen dem Augenschein nach zeitlich nicht mit dem Nachladen zusammen. Ich will aber nicht ausschließen, dass der RAM nicht in Ordnung ist. Ein Hinweis ist ja das wiederholte, störungsfreie Abspielen mit - 15 oder des ganzen Stückes.
11. Nebenbei bemerkt hat neben dem Equalizer auch die Ripp-Taste keine Funktion und Stücke lassen sich zwar löschen aber nicht einzeln einspielen, dies immer nur als ganzes Album.
12. Bislang habe ich davor zurückgeschreckt, die Datenbank prüfen zu lassen. Sie sieht jetzt ganz gut aus. Bei den vielen Einspielungen gab es eine große Anzahl von Alben, die wiederholt nicht erkannt wurden oder in deren Metadaten (Jahreszahl, Schreibweise, Interpret und vor allem Genre) neben Tippfehlern reiner Blödsinn steht. Wo ich es gefunden habe, konnte ich diese Unzahl an Fehleingaben korrigieren ("free" bedeutet mehr Arbeit, wissen wir). Ein Datenbankverleich könnte diese Korrekturen hinauswerfen und den Müll wieder laden. Dies möchte ich vermeiden. Mir fällt auch kein technischer Grund ein, warum der Datenfluss da gestört werden sollte, wenn doch sonst alles läuft.
13. Vielleicht sind kalte Lötstellen im Gerät oder ein Chip arbeitet nicht richtig?
Hat vielleicht jemand im Forum Ähnliches erlebt und weiß den SuperTipp?
Einen schönen Gruß, boe